Großstädte wachsen, aber auch das Umland profitiert
Die Bevölkerungszahl in Deutschland steigt stetig: 2020 leben in Deutschland 2,8 Millionen mehr Menschen als es 2012 waren. Das entspricht einem Bevölkerungswachstum von 3,5 Prozent. Dabei verzeichnen besonders die Großstädte hohe Zuwächse und der verfügbare Wohnraum schrumpft.
Gleichzeitig zeichnen sich Trends ab, die die Städte auch in Zukunft prägen werden.
Deutschland zählt im Jahr 2019 über 41 Millionen Haushalte. Dabei machen Mehrpersonenhaushalte mit 57,7 Prozent den größten Teil aus. In der Entwicklung der Haushaltsgrößen zeigt sich die Tendenz, dass die Zahl der Haushalte mit einer Person steigt, während die anderen Wohnformen weiter abnehmen.
Urbanisierung
Auch der Grad der Urbanisierung steigt immer weiter an. Lag der Anteil der Stadtbewohner an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2000 noch bei 75 Prozent, waren es 2019 schon 77,4 Prozent. Die Menschen zieht es in die Städte, besonders die Vielzahl an Arbeitsplätzen, eine hohe Flexibilität und Mobilität bedingen diese Bewegungen.
Erhebungen des Statistischen Bundesamtes zeigen in den Jahren 2012 – 2018 einen besonders hohen Bevölkerungszuwachs in den Großstädten Leipzig (+12,9%), Frankfurt am Main (+9,5 %) und Berlin (+8 %).
Viele Menschen leben alleine
Voraussichtlich wird in 20 Jahren jeder vierte Mensch alleine leben, das geht aus der Haushaltsvorausberechnung des Statistischen Bundesamts hervor.
Bereits heute gibt es über 17 Millionen Einpersonenhaushalte, die damit mehr als 40 Prozent der gesamten Haushalte in Deutschland ausmachen. Große Haushalte von mindestens fünf Personen gibt es hingegen immer weniger.
Besonders häufig leben junge Männer und ältere Frauen alleine, wie aus den Ergebnissen des Mikrozensus 2019 (Statistisches Bundesamt) hervorgeht. Jeder Dritte der allein wohnenden Männer ist demnach zwischen 20 und 39 Jahren alt, während bei den Frauen die größte Gruppe der Alleinlebenden die 60- bis 79-Jährigen sind.
Stadtentwicklung Berlin
Berlin im Jahr 2020 – Totale Einwohnerzahl: 3,7 Millionen, Wohnungsbestand: 1,9 Millionen, Gesamtfläche: 89 Hektar. Und die Prognose?
Die Haushaltsvorausberechnung 2020 des Statistischen Bundesamtes hat ergeben, dass im Jahr 2040 die Zahl der Privathaushalte in der Hauptstadt um 6,3 Prozent steigen wird. Gleichzeitig bewohnen immer mehr Berliner eine Wohnung alleine, ein Trend, der auch in 20 Jahren weiterhin zu sehen sein wird.
Der Wohnraum ist knapp
Berlins Einwohnern stehen laut dem IBB Wohnungsmarktbericht 2018 weniger Wohnungen zur Verfügung, als es Haushalte gibt. Im Jahr 2018 kamen auf 1000 Haushalte nur 962 Wohnungen, das bedeutet, dass sich einige Haushalte beispielsweise Küche und Bad mit anderen teilen. Auch die durchschnittliche Wohnfläche liegt in Berlin mit 39,1 m2 pro Person unter dem Bundesdurchschnitt. Die Verknappung des Wohnraums findet allerdings nur in Großstädten statt, insgesamt stehen den Deutschen immer mehr m2 zur Verfügung.
Durchschnittliche Wohnfläche pro Person (2018):
Suburbanisierung
Zunehmend mehr Menschen zieht es in das Umland, den sogenannten „Speckgürtel“ Berlins. Durch eine gut ausgebaute Infrastruktur können sie weiterhin ihren Arbeitsplatz in der Stadt erreichen und gleichzeitig von einer größeren Wohnfläche und grünen Umgebung profitieren. Laut dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg ziehen vor allem junge Familien aus Berlin in das Umland. Von 2017 bis 2019 konnten die Gemeinden Potsdam, Bernau und Brandenburg an der Havel die höchsten Wanderungsgewinne verzeichnen.