Sich zu jeder Saison neu einkleiden, den neusten Trends folgen und innerhalb kürzester Zeit ein enormes Angebot an neuen Kollektionen präsentiert bekommen. All das ermöglicht uns Fast Fashion – ein Luxus, der schwere Folgen für uns und unsere Umwelt mit sich bringt.
Schnell, aber schädlich – Die Klimafolgen von Fast Fashion
Fast Fashion hat die Modewelt revolutioniert – doch der Preis für schnelle Trends und günstige Kleidung ist hoch: Umweltschäden, Klimakatastrophen und Ressourcenknappheit.
Dabei wäre das Motto “weniger ist mehr”, wie Imke Presting, Lehrkraft im Studiengang Nachhaltigkeitsmanagement an der Jade Hochschule, zu dem Thema sagt, in der heutigen Modewelt die nötige Lösung.
Doch die Zahlen der Industrien zeigen das genaue Gegenteil.
So hat sich beispielsweise, laut Greenpeace, in der Zeit von 2000 bis 2015 die Anzahl der weltweit produzierten Kleidungsstücke verdoppelt und Prognosen zeigen, dass sich der Bedarf bis 2030 erneut verdoppeln könnte. Beim Betrachten des Produktionsprozesses wird das Problem schnell deutlich. Der Verbrauch von natürlichen Ressourcen ist enorm. Allein für die Herstellung eines T-Shirts verbrauchen die Fabriken 2700 Liter Wasser berichtet quarks. Zusätzlich setzt der Herstellungsprozess große Mengen an Chemikalien frei, darunter auch Schwermetalle. Diese gefährlichen Substanzen belasten nicht nur die Gewässer und Böden, sie gefährden auch die Gesundheit aller Lebewesen.
Einen ebenso großen Teil tragen die CO2-Emissionen zu den dramatischen Veränderungen bei. Schätzungen vom Fachverband Textilrecycling zufolge, verursacht die Bekleidungsindustrie mehr CO2-Emissionen als der gesamte internationale Flugverkehr und die Schifffahrt zusammen. Somit ist die Textil- und Kleidungsindustrie eine der größten Klimasünder weltweit. Insbesondere durch das Waschen gelangt umweltschädliches Mikroplastik mit dem Schmutzwasser direkt in die Flüsse und Meere. Organismen, die in diesen Gewässern leben, nehmen diese langlebigen Kunststoffpartikel auf, die dann in die Nahrungsketten gelangen und somit die Ökosysteme gefährden. Einer Studie der “OECD” zufolge ist eine unzureichende Abfallwirtschaft zu 82 Prozent für die Einträge von Plastikmüll in die Umwelt verantwortlich.
Doch was können wir tun, um diesen negativen Entwicklungen entgegenzuwirken?
“Grundsätzlich sollten wir uns aus meiner Sicht in der Gesellschaft insgesamt die Frage stellen, was uns eigentlich froh und glücklich macht. Ist es wirklich der hemmungslose Konsum von Dingen aller Art, die wir nach kurzer Zeit wider entsorgen? Oder gibt es vielleicht andere Narrative, die uns dauerhaft und tiefgehender Befriedigung in unserem Leben geben? Brauchen wir wirklich all das Zeug um uns herum? Das Narrativ “ein gutes Leben für alle – mehr sein statt mehr haben” ist für mich persönlich extrem attraktiv.” Sagt Imke Presting. Eine bewusste Kaufentscheidung und ein Umdenken in Bezug auf Mode können also zu einem Umkehren der negativen Entwicklungen beitragen und gegen die Auswirkungen auf unsere Umwelt, Ökosysteme und Lebewesen angehen.