von Annika Vollmer
aus dem Modul “Spezieller Journalismus”
Der Global Methane Pledge wird vielen erstmal kein Begriff sein. Das Pariser Klimaabkommen hingegen kennt fast jeder. Dabei haben die beiden einige Gemeinsamkeiten: Der Global Methane Pledge und das Pariser Klimaabkommen verfolgen beide das gemeinsame Ziel, den Klimawandel zu bekämpfen, aber sie unterscheiden sich in ihrem Fokus und ihrer Herangehensweise.
Der Global Methane Pledge ist eine internationale Initiative, die im November 2021 auf der COP26 (Klimakonferenz der Vereinten Nationen) in Glasgow ins Leben gerufen wurde. Ziel der Initiative ist es, die Methanemissionen bis 2030 um mindestens 30 Prozent gegenüber dem Niveau von 2020 zu reduzieren. Methan ist ein starkes Treibhausgas, das etwa 25-mal stärker zur Erderwärmung beiträgt als CO₂, obwohl es kürzer in der Atmosphäre verbleibt.
Methanemissionen stammen hauptsächlich aus der Landwirtschaft (z.B. Viehzucht), der Energiegewinnung (z.B. Öl- und Gasförderung) sowie aus Abfallbewirtschaftungssystemen (z.B. Mülldeponien). Die Reduzierung wird als schnellste und effektivste Maßnahme gesehen um den Klimawandel zu verlangsamen.
Beide Initiativen basieren auf der freiwilligen Teilnahme von Ländern. Sie ermutigen die Staaten, eigene Maßnahmen zu ergreifen und nationale Ziele zu setzen, um die globalen Klimaziele zu erreichen. Beim GMP nehmen mehr als 150 Länder teil. Deutschland ist eines davon, während zum Beispiel China, Russland und Indien sich bisher noch nicht offiziell beteiligen.
Deutschland trat 2021 auf der COP26 dem Global Methane Pledge (GMP) bei, um auch auf internationaler Ebene Maßnahmen zur Reduzierung von Methanemissionen zu verstärken. Dazu gehören die fortlaufende Modernisierung der Gasinfrastruktur, strenge Vorgaben für den Bau von Leitungen und der Einsatz innovativer Technologien wie Drohnen zur Erkennung von Lecks. Zwischen 1990 und 2020 konnte Deutschland die Methanemissionen um etwa 64 % senken, insbesondere durch Maßnahmen in den Bereichen Abfallwirtschaft und Energie.
Durch den Global Methane Pledge könnten nicht nur die Erderwärmung verlangsamt, sondern auch Verbesserungen in der öffentlichen Gesundheit und der landwirtschaftlichen Produktivität erreicht werden. Reduzierte Methanemissionen tragen zur Verringerung von Smog und Luftverschmutzung bei, die für viele gesundheitliche Probleme verantwortlich sind.
Für weitere Informationen steht die Webseite der Initiative zur Verfügung.
Über Deutschlands Beteiligung berichtet die BDEW Pressemitteilung.