von Frank Rommel
„Ich wollte Russin sein, um von den Russen geliebt zu werden.“
Ein Ereignis in Katharinas Leben, das ihr sicherlich zugute kam, war die Hochzeit mit Großfürst Peter III. Das, was sie daraus machte, war jedoch ihr eigenes Vermächtnis.
Ein Aspekt, der Katharina definitiv zu einer sehr wichtigen Person in der Geschichte macht, ist, dass sie sich gegen die gesellschaftlichen Normen auflehnte. Sie hatte aus Russland eine Großmacht gemacht und sich damit jeglichen Respekt erkämpft.
Geboren wurde sie als Prinzessin einer unwichtigen deutschen Adelsfamilie und sie starb als Zarin von Russland nach 34 Jahren Amtszeit.
Katharina schaffte es, durch politisches Talent, diplomatisches Geschick, ihre Intelligenz und ihre Fähigkeit militärisch gut zu handeln, an der Macht zu bleiben. Ihre Politik war sehr vom Gedankengut der Aufklärung geprägt und Katharina ließ sich nicht davon unterkriegen, in der damaligen Zeit eine Frau zu sein.
«Sei gütig, menschlich, zugänglich, mitfühlend und freigiebig: Deine hohe Stellung soll dir nicht im Wege stehen, dich um die Armen und Niedrigen zu kümmern und dich in ihre Lage zu versetzen.»
Ihre Stellung hatte Katharina niemals dazu verleitet, überheblich oder übermäßig prunkvoll aufzutreten. Sie war eine aufgeklärte Regentin und verteidigte die Monarchie.
Katharina war für eine Frau in ihrem Zeitalter sehr selbstbestimmt. Die eigentliche Emanzipation der Frau begann erst im 19. Jahrhundert und doch finden wir in Katharinas Zeit als Herrscherin schon einige Aspekte wieder, die wir heute mit der Emanzipation verknüpfen können. Die Zarin hatte viele Liebhaber und war sexuell sehr aktiv. Dieses Verhalten von Frauen steht selbst heute noch stark in der Diskussion und es kann nicht abgestritten werden, dass eine Frau bei diesem Thema immer noch anders behandelt wird als die meisten Männer. Es scheint nicht zu den vorgegebenen Standards und Vorlieben unserer Gesellschaft zu passen. Doch Katharina lehnte sich vielseitig gegen diese Standards der Gesellschaft auf. Aus ihren Schriften ging jedoch auch hervor, dass sie hauptsächlich aus Interesse an der Macht, weniger aus Liebe, mit verschiedenen Liebhabern verkehrt hat.
Katharina die Große war idealistisch und knallhart. Vor allem auch durch ihr enormes politisches Wissen erkämpfte sie sich zu ihrer Zeit Respekt. Katharinas lange Regierungszeit und ihre politische Gerissenheit und Weitsicht brachten ihr den Titel „die Große“.