Friedrich „Fritz“ Levy war der letzte Jude in Jever und hat die Gesellschaft der friesischen Kleinstadt geprägt, aufgewühlt und verändert.
Levy hat den Holocaust überlebt, doch er hat ihn nie vergessen. Vor allem hat er ihn seine Mitmenschen nicht vergessen lassen. Er hat nie aufgehört, sich gegen den Antisemitismus und das Stillschweigen über die Verbrechen der Nationalsozialisten in den Nachkriegsjahren zu wehren.
Levy kämpfte für ein freies und selbstbestimmtes Leben. Am Ende hat er sogar über seinen Tod bestimmt.
Fritz Levy kehrt als einziger Jude aus dem Exil nach Jever zurück.
Doch mit Ende des Nationalsozialismus endet nicht der Judenhass in der Kleinstadt.
Fritz Levy ist der letzte Jude von Jever, als er 1950 nach der NS-Zeit in seine Heimatstadt zurückkehrt.
Er versteckt sich nicht, sondern legt den Finger in die Wunde und wird dadurch zu einem Reizthema.
Bis heute, auch nach seinem Tod 1982, ist Levy der ostfriesischen Kleinstadt noch erhalten.
Rückkehr aus Heimatliebe
Fritz Levy muss im Laufe seines Lebens einen steinigen Weg zurücklegen. Er ist der einzige Jude der aus Heimatliebe nach Jever zurückkehrt.
Levy – der, der für die Wahrheit kämpft
Fritz Levy spielt das Spiel nicht mit. Eine ganze Nation schweigt über die Verbrechen der NS-Zeit, er allerdings nicht.
Wie Jever seinen letzten Juden demütigt
Fritz Levy wird nach seiner Rückkehr von den Jeveranern gedemütigt. Doch trotz all dieser Demütigungen bleibt Fritz Levy stark und wehrt sich.
Podcast: "Fritz Levy, der Jude"
Ein Mann, der oft kämpfte und noch öfter verlor. Es geht um Fritz Levy, den letzten Juden Jevers. Es gibt viele Worte, um seine Facettenreiche Persönlichkeit zu beschrieben. Mit Unterstützung von den Zeitzeugen Volker Landig und Hartmunt Peters versuchen Sophie und Alisha dennoch Fritz Levy für euch greifbar zu machen.
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Nach seiner Rückkehr nach Jever wird Fritz Levy mit viel Hass und Gewalt empfangen.
Auch nach Kriegsende gibt es noch nationalsozialistisches Gedankengut in Deutschland.
Doch der Jude stemmt sich gegen das Vergessen.
Levy hört der Jugend zu
Fritz Levy findet den nahen Kontakt zur jungen Generation Jevers. Die Jugendlichen fühlen sich von ihm verstanden und ernst genommen.
Levy, der verwöhnte Herr mit Intellekt
Fritz Levy wächst in einem wohlhabenden Elternhaus auf und besucht das Gymnasium. Er sei ein fauler Mann mit Eigenarten – und einer Menge Grips.
Den Levy musst du erstmal kriegen!
Mehrmals wird Fritz Levy verhaftet und mehrmals entkommt er den Behörden. Leicht zu fassen ist er nicht.
Levy – der Jude, der zu NSDAP-Treffen geht
Fritz Levy lässt sich nichts verbieten, schon gar nicht seine Freiheiten. Auf öffentlichen NSDAP-Veranstaltungen gibt er sich laut als Jude bekannt.
Fritz Levy gibt nie auf.
Egal, wie schlecht seine Mitmenschen ihn behandeln, der jeveraner Jude kämpft gegen Vorurteile.
Levy als Störenfried
Kaum jemand würde sich zutrauen, die Straße vor seiner Haustür zu bemalen. Fritz Levy schon, und das ist nicht die einzige rebellische Geschichte über ihn.
Levy als Vorbild für Schüler
Fritz Levy setzt sich für Schüler ein. Er schenkt ihnen viel Aufmerksamkeit und zeigt ihnen, dass es keine Option ist, aufzugeben.
Levys Leben auf einen Blick
Der Lebenslauf eines Kämpfers für ein selbstbestimmtes Leben
1901: geboren in Jever als Sohn eines Viehhändlers und Schlachters
1912: Besuch des Mariengymnasiums Jever
1912: Bruder Markus erhängt sich
1919: Vater Julius und Bruder Erwin sterben durch einen Unfall auf dem jeverschen Viehmarkt
1930: Verhaftung wegen des „Verdachts des Meineids“
1931: Bruder Albert erhängt sich
1934: Verhaftung wegen angeblicher „Rassenschande“ (auch Grund für spätere Deportation ins KZ)
1935: Aufgrund seiner Vorstrafen wird Levy kein Wandergewerbeschein mehr ausgestellt
1938: Berufsverbot für Juden in Jever
1938: Deportation in das Konzentrationslager Sachsenhausen, Entlassung nach sechs Monaten
1938: Während der Novemberpogrome wird Levys Mutter vorübergehend in das Gerichtsgefängnisabgeführt, sein Haus wird ausgeplündert und verwüstet
1939: Levy muss alle übrigen Wertgegenstände an die GeStaPo abgeben, sein Haus wurde zwangsverkauft
1939: Emigration nach Shanghai, andernfalls würde er verhaftetund zurück ins KZ gebracht worden
1943: Levy wird von den Japanern mit weiteren Flüchtlingen in das Ghetto von Hongkou (in Shanghai) getrieben
1943: die Mutter von Levy in Maly Trostenez bei Minsk ermordet
1944: Schwester Helene und ihr Ehemann Paul Grüneberg sterben im KZ Stutthof
1948: Emigration nach San Francisco
1950: Rückkehr nach Jever, Levy erhält sein Grundstück zurück
1957: Levy verteilt erstmals Flugblätter in Jever
1961: Erscheinung der „Chronik eines Heimkehrers“ (Schriften von Levy)
1963-1970: Levy ist häufig krank. Er leidet unter Depressionen. Er rafft sich wieder auf.
1967: der ferne Verwandte Erich Levy stirbt, Fritz Levy ist nun Jevers ‚letzter Jude‘
1981: Wahl in den Stadtrat, es folgt internationale Aufmerksamkeit durch die Presse
1982: Tod durch Suizid