Levy als Vorbild für Schüler

von Gina Janssen

Hartmut Peters lernt Fritz Levy kennen, als er ein junger Lehrer ist.
Eines Tages steht Levy plötzlich im Lehrerzimmer des Mariengymnasiums in Jever, als wäre es ganz selbstverständlich. Er verteilt seine Flugblätter und wendet sich einem Lehrer zu: „Du gibst immer ganz schlechte Noten. Du quälst die Schüler, das ist nicht gut“, so erinnert sich Peters an Levys Auftreten. Levy leistet wieder einmal Widerstand und trifft damit scheinbar ins Schwarze. Denn was er zu dem Lehrer sagt, stimmt, sagt Peters. Dann spricht er Peters an: „Du bist gut, das habe ich gehört. Du redest mit den Schülern.“
Levy kennt einige Schüler des Mariengymnasiums aus ihrem gemeinsamen Engagement für ein selbstverwaltetes Jugendzentrum. Er schenkt Schülern 50 Pfennig, nachdem sie eine schlechte Note geschrieben haben. Sein Ansatz ist: „Wenn jemand eine Zwei kriegt, freut er sich schon, bei einer Fünf müsste man ihm 50 Pfennig geben, damit er sich auch freut.“ Die Schüler sollen offensichtlich den Kopf nicht hängen lassen: etwas, was der jeversche Jude auch nicht tut. An sich zu glauben, Mut zu haben, um sich für etwas einzusetzen und niemals aufzugeben, versucht er das, den jungen Menschen beizubringen?

Versammlungen im Jugendzentrum: Fritz Levy nimmt an den Treffen des Jugendzentrums teil. Er widmet den Jugendlichen viel Aufmerksamkeit und Zeit.

Jugendzentrum im Sommer 1981; Foto: Peter Janßen

Quelle: Gespräch mit Hartmut Peters am 19.10.2021, Interview mit Hartmut Peters

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