Mord am eigenen Mann oder reine Spekulation?

von Frank Rommel

Bereits als die Kaiserin im Sterben liegt, fängt der Kampf über die Machtübernahme an. Nach dem Tod der Kaiserin Elisabeth übernimmt Peter dann die Führung des russischen Reiches und ist entschlossen seine preußisch geprägten Ziele umzusetzen. Während dieser Zeit bangt Katharina die Große um ihr Leben. Schon lange haben Peter und sie sich aus den Augen verloren. Peter hat zu diesem Zeitpunkt eine Affäre und droht Katharina mit der Scheidung. Doch denkt sie nicht einmal daran, sich ihres Schicksals einfach hinzugeben. Peter stößt durch seine politischen Maßnahmen auf Widerstand der konservativen Kräfte des Landes. Das macht sich Katharina zu nutzen. Gemeinsam mit ihrer Affäre Orlow und dessen Brüdern bereitet sie über Monate einen Putsch vor. Es gelingt ihnen, die Garde auf ihre Seite zu ziehen. Gestützt auf die russische Armee gelingt es Katharina 1762 ihren Gatten vom russischen Thron zu stürzen. Damit aber noch nicht genug. Peter, der sich quasi widerstandslos ergibt, ist ihr noch immer ein Dorn im Auge. Einige Tage nach der Ernennung Katharinas als Zarin stirbt Peter III.

Hatte Katharina seine Ermordung angeordnet, oder war sie doch unbeteiligt?

Katharina streitet ab, Peters Ermordung veranlasst zu haben. Fest steht allerdings, dass Alexeji Orlow Peter ermordet hat. Das reicht ihr allerdings nicht. Ivan VI, der rechtliche Thronfolger, welcher sein Leben in Gefangenschaft verbringt, stellt ein Problem dar. Die Gefahr eines Putsches gegen Katharina die Große ist zu groß. Deswegen lässt sie ihn kurzerhand ermorden.

War Katharina also eine kaltblütige Mörderin oder verteidigte sie lediglich ihre Macht?

Letztlich bleibt auch diese Frage eine Ansichtssache. Allerdings ist es klar, dass sie vor nichts zurückschreckt, um ihren Willen zu erlangen und auch zu sichern. Um die Garde auf ihrer Seite zu wissen, schützt sie Orlow und nimmt den Ruf als Gattenmörderin in Kauf.

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