Lebenslange Verbindung: Der Deckel bleibt jetzt an der Flasche

von Sophie Bockelmann

aus dem Modul “Spezieller Journalismus”

Mittlerweile wird es wohl jedem von euch aufgefallen sein: An allen Einweg-Plastikflaschen sind die Deckel jetzt dauerhaft befestigt.

Diese Maßnahme ist Teil der neuen Einwegkunststoff-Richtlinie der EU, die seit Juli 2024 gilt. Empfohlen werden die sogenannten „tethered caps“ sogar schon seit 2021.

Warum das Ganze?

Wusstest du, dass die Deckel der Einwegflaschen zu den häufigsten Müllteilen gehören, die an Stränden und in Gewässern in Europa gefunden werden? Die Studie „Marine Beach Litter in Europe – Top Items“ von der EU-Kommission hat genau das herausgefunden.

Die Idee hinter der Regelung ist also klar: Die EU möchte, dass die Deckel an den Flaschen befestigt sind, damit diese nicht mehr so schnell in unsere Umwelt gelangen.

Was sagen Kritiker*innen?

Natürlich gibt es auch viele Stimmen, die diese Regelung kritisch betrachten.

Viele Konsument*innen sind genervt von den Deckeln, da sie beim Trinken oft im Gesicht hängen. Das hast du bestimmt auch schon erlebt.

Ein weiterer Aspekt ist, dass diese Maßnahme das Grundproblem des Einwegplastiks nicht löst. In der Müllhierarchie steht ganz oben die Müllvermeidung. Dazu zählt auch, weniger Einweggegenstände auf den Markt zu bringen.

Die Frage ist außerdem, inwiefern sich durch die neue Richtlinie etwas verändert. Der meiste Müll in den Gewässern stammt nämlich aus Asien, das Gesetz bezieht sich aber eben nur auf die EU.

Also: Die Einführung von befestigten Deckeln ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, um unseren Planeten zu schützen. Generell sollten wir jedoch auf umfassendere Maßnahmen setzen, um das Problem des Einwegplastiks zu bewältigen.