Mit seinen 31 Jahren hat es der Designer bereits geschafft, sein Hobby zum Beruf zu machen und dabei zwei eigene Unternehmen zu gründen. Philipp Bloch ist Vollblut-Designer, doch eigentlich war dies zunächst gar nicht sein primärer Berufswunsch.
Designer, Fotojournalist oder Journalist in Krisengebieten: Philipp hatte bereits vor seinem Studium eine Tendenz im Kopf, in welche berufliche Richtung es für ihn gehen könnte. Nach seiner absolvierten Fachhochschulreife im Bereich Gestaltung und Mediendesign startete er aber zunächst ein Wirtschaftsstudium in seiner Heimatstadt Magdeburg. 2010 zog es ihn dann nach Wilhelmshaven, um Medienwirtschaft und Journalismus zu studieren.
„Ich habe sehr früh angefangen, nebenbei zu arbeiten“, erzählt der 31-Jährige. Aus diesem Grund zog sich sein Studium über sechs Jahre. In dieser Zeit knüpfte er allerdings viele Kontakte. „Wenn du in Wilhelmshaven studierst, kennst du nach sechs, sieben Semestern die halbe Stadt“, schmunzelt der Designer. Während seiner Zeit in der Stadt am Jadebusen hat er es schätzen gelernt, am Meer zu leben. Philipp machte unter anderem seinen Bootsführerschein und ging zum Beispiel auf Festivals wie das Watt en Schlick in Dangast. Zudem haben er und einige Kommilitonen selbst Partys veranstaltet. „Wir haben unser eigenes Technolabel gegründet“, erzählt er. Sie fanden die Musik in den Wilhelmshavener Diskotheken langweilig und haben dann in alten, leerstehenden Gebäuden selbst Partys gemacht. „Wir haben uns unsere Places to be selbst geschaffen.“
Nach seinem Studium machte sich der 31-Jährige im Jahr 2016 zusammen mit seinem Kommilitonen Adrian Ewecker selbstständig. Die beiden gründeten eine Agentur, in der sie bis 2018 Dienstleistungen im Bereich User Experience Design anboten. Dann lernten sie das Unternehmen Orbit kennen, bei dem sie seither arbeiten. „Die Arbeit ist vielfältiger und nicht nur auf User Experience Design beschränkt, sondern bietet ein breites unternehmerisches Spektrum“, erklärt Philipp. Orbit ist hauptsächlich als Venture Builder tätig und entwickelt zusammen mit großen Unternehmen neue digitale Produkte und Geschäftsmodelle. Dafür stellt Orbit den Konzernen unabhängige Teams mit breitem Wissen im Innovation- und Product-Bereich zur Seite. Als „Lead Product Expert“ leitet Philipp ein solches Team, das digitalen Produkten zum Durchbruch verhilft. Sein Job und der seines Teams ist es, die Erfahrungen der Nutzer (User Experience) der neuen Produkte zu analysieren und zu optimieren – unter anderem im Hinblick auf die visuelle Umsetzung.
Der 31-Jährige beschreibt seinen Arbeitsalltag als spannend und abwechslungsreich. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht, denn es ist ein ständiger Nervenkitzel, wie gut neue Geschäftsmodelle funktionieren.“
Neben seiner Arbeit bei Orbit ist der gebürtige Magdeburger Mitgründer bei Chefkit. Die Idee ist während der Corona-Krise entstanden. Chefkit bietet für Restaurants eine Online-Plattform, auf der sie Foodboxen verkaufen können.
„Ich würde auf jeden Fall mich nochmal für den Studiengang entscheiden, denn er ist breit gefächert“, betont Philipp. In seinen Augen wisse man dank des Studiums vieles holistisch, aber wenig in der Tiefe. „Aber genau das braucht man heutzutage. Von allem ein bisschen zu wissen, ist eine gute Basis für das Berufsleben.“ Sein Tipp an aktuelle MWJ-Studenten ist es, früh zu hinterfragen, was man eigentlich machen möchte, und zu schauen, was einem Spaß macht. „Schaut, was auf dem Markt gefragt ist, und probiert vieles einfach aus.“