Dein Müll, dein Klima: Warum Trennen wichtig ist

von Anne Florin Kobusch und Sophie Bockelmann

aus dem Modul “Spezieller Journalismus”

Fun Fact: Der Müll, der 2020 von den deutschen Haushalten produziert wurde, hat ein Gewicht von 50,9 Millionen Tonnen. Das ist 140 mal so schwer, wie das Empire State Building.

Empire State Building
Euch ist sicherlich bewusst, dass dieser Müll nicht gut für die Umwelt ist. Welchen großen Einfluss er allerdings auch auf das Klima hat, wissen viele nicht! Daher haben wir uns für euch auf die Recherche begeben und unteranderem mit Axel Subklew von der Initiative “Mülltrennung wirkt” gesprochen.

Mülltrennung wirkt

Die Initiative entstand 2020 mit dem Ziel, die Qualität der Mülltrennung bundesweit zu verbessern. Sie übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit für die sogenannten dualen Systeme, die bundesweit für die Rücknahme der Verkaufsverpackungen verantwortlich sind.

Jeder, der in Deutschland Verpackungen in Umlauf bringt, muss laut Verpackungsgesetz die Kosten für die Sammlung und Verwertung des Mülls selbst übernehmen. Dafür beteiligen sich die Hersteller*innen finanziell an einem dualen System, wie zum Beispiel dem “grünen Punkt”. Das Symbol dazu habt ihr sicherlich schon mal gesehen.

Symbol grüner Punkt
Symbol grüner Punkt

Was hat Müll denn jetzt mit Klimawandel zu tun?

In der Abfallwirtschaft entstehen viele Treibhausgase. Ganze 20 Prozent der von Menschen verursachten Methanemissionen kommen aus dem Müllsektor! Aber hier kommt die gute Nachricht: Wenn wir die weltweite Abfallwirtschaft verbessern, könnten wir schätzungsweise 10 bis 15 Prozent dieser Emissionen einfach verhindern.

Wenn Müll verbrannt wird, entsteht CO2. Das ist aber nicht alles! Axel Subklew stellt fest: “Die Verbrennung ist kein rückstandsfreier Prozess”. Es bleiben immer Asche und Schlacke übrig, die deponiert werden müssen. Die Reste sind oft toxisch und schaden der Umwelt, da sie unter anderem Methan ausstoßen. Methan ist für unser Klima noch sehr viel schädlicher als das viel besprochene C02.

“Deponien sind Methan-Schleudern erster Güte”

– Axel Subklew

Deutschland hat zusammen mit den Benelux-Ländern schon eines der besten Systeme für Müllentsorgung und Recycling. Im Vergleich zur Verbrennung sparen wir durch das Recycling von Verpackungen fast 2 Millionen Tonnen CO2 ein. Außerdem entstehen 4 Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe – das sind Materialien, die wir durch Recycling wiederverwenden können. Axel Subklew sagt ganz klar: „Wenn wir noch besser trennen, können wir nochmal deutlich mehr CO2 einsparen.”

Chaos in der Mülltonne

Wusstet ihr, dass nur etwa 30 bis 35 Prozent von dem, was wir in die Restmülltonne schmeißen, wirklich dort hinein gehört? Dies hat eine Studie des Bundesumweltamts herausgefunden. Das bedeutet, dass sehr viele Wertstoffe bei der Verbrennung verloren gehen, die viel besser sortiert und recycelt werden könnten.

Bei der Bio-Tonne sieht’s schon viel besser aus! Da landen nur etwa ein bis zwei Prozent falscher Müllteile drin. Also, es geht doch!

Übrigens: Bleibt die nächsten Wochen auf jeden Fall aufmerksam, dann erzählen wir euch, wie Mülltrennung richtig funktioniert!

Richtige Müllentsorgung ist sehr wichtig – nicht nur für die Umwelt sondern auch für die Sicherheit. Laut Subklew gibt es einige besonders problematische Abfälle.

Dazu gehören verschiedene Kunststoffe, die miteinander zu einer Verpackung verschmolzen oder verbunden sind. Die meisten Kunststoffe kann man ganz einfach recyceln, also bitte nicht in den Restmüll werfen! Am besten trennst du die verschiedenen Teile der Verpackung so gut es geht und wirfst alles in die gelbe Tonne. Heißt also: den Deckel vom Joghurtbecher abziehen, bevor du ihn wegwirfst.

Zu falsch entsorgtem Müll zählen oft Batterien und Akkus. Diese gehören jedoch nicht in den Hausmüll sondern zu Abgabestellen bzw. den Wertstoffhof. Falsch entsorgte Akkus und Batterien können echt gefährlich werden! Wenn sie bei der Müllentsorgung gequetscht werden, kann es schnell zu Bränden kommen und nicht nur die Umwelt schädigen, sondern auch uns Menschen in Gefahr bringen.

Das gleiche gilt für Vapes! Der Akku dieser Geräte ist nie ganz leer und kann große Probleme in der Müllentsorgung verursachen. Vapes gehören also auf keinen Fall in den Hausmüll – ab damit zum Wertstoffhof!

Deine gebrauchten Batterien kannst du ganz einfach in jedem Supermarkt in einer Sammelbox abgeben. 

Auch an unserer Hochschule gibt es Sammelbehälter.

Batteriesammelbox

Abfallhierarchie

Zum Schluss nochmal die Basics. So gehst du am besten mit Müll und Ressourcen um, damit du unsere Umwelt und das Klima schützt.

Grafik Abfallhirarchie